Noch mehr Nesthäkchen in der Kita
Stader Tageblatt 11. Januar 2013
In Himmelpforten sind alle 45 Krippenplätze belegt
JUTTA EIDTMANN HIMMELPFORTEN. Am 15. Januar wird offiziell die zweite Krippengruppe der Kindertagesstätte Himmelpforten eröffnet. Sie ist noch gar nicht richtig möbliert
aber schon voll besetzt. Leiter Peter Krakow muss bereits eine Warteliste anlegen. Mit den 15 Krippenplätzen im kirchlichen Kindergarten hält die Gemeinde nunmehr 45 vor. Und Bürgermeister Lothar
Wille weiß: "Auch das wird nicht reichen."
Mit dieser rasanten Entwicklung hatte man nicht gerechnet. Aber wirtschaftliche Verhältnisse zwingen junge Familien zur Berufstätigkeit; in Himmelpforten geht der Trend eindeutig dahin, dass
bereits Einjährige angemeldet werden und dass eine Betreuungszeit von sieben Stunden benötigt wird.
Erzieher und Erzieherinnen in Kitas finden das nicht unbedingt richtig, aber sie stellen sich dieser gesellschaftlichen Aufgabe. "Wir sind froh, dass wir für unsere Nesthäkchen das eigene Haus
haben", sagt Krakow. Dort zählt vor allem eins: Zuwendung. Viel mehr als im Elementarbereich (Drei- bis Sechsjährigen) brauchen die Kinder Beziehung, Vertrauen und Geborgenheit.
Im Sommer 2010 war im direkten Nachbargebäude Poststraße 6 die erste Krippengruppe im Erdgeschoss eingeweiht worden. Für die neuen Nesthäkchen wurde in den vergangenen Monaten die Wohnung im
Obergeschoss umgebaut. Auf Wunsch der Kindertagesstätte behielten die Räume einen Wohnungscharakter, wurden aber natürlich den kindlichen Bedürfnissen angepasst. Krippe 1 und Krippe 2 werden im
Alltag verschmelzen. Für alle Schützlinge bietet sich ein ruhiger Schlafraum im Obergeschoss an.
"Sie haben hier ihre ganz eigene Welt", freut sich Krakow, "im Haupthaus würden sie untergehen. Dafür sind wir viel zu groß." Mit den beiden Krippengruppen ist die Zahl der Betreuungsplätze auf
155 gewachsen. Krakow schätzt sich überdies glücklich, neues Personal gefunden zu haben, denn der Erzieherinnen-Markt ist leer gefegt. Unter anderem wurde eine Ehemalige "zurückgelockt". Mit
Bufdis versucht die Einrichtung Drittkräfte in die Krippengruppen zu bekommen.
Bürgermeister Lothar Wille geht nicht davon aus, dass die Kinderzahlen in Himmelpforten sukzessive zurückgehen. Und so wird sich zum Sommer unter Umständen die Frage stellen, ob erneut erweitert
werden muss. Zwar werden einige Plätze frei, aber genauere Berechnungen sind wohl erst im späten Frühjahr möglich. Ebenso wird sich in naher Zukunft die Frage nach Hortplätzen stellen. Sowohl
Wille als auch Krakow finden, dass Hortplätze besser bei der Grundschule selbst angesiedelt seien.
Die kommunale Kindertagesstätte bietet ausgesprochen flexible Betreuungszeiten zwischen 7 und 17 Uhr. Auf Wunsch ist ein Mittagessen möglich (das noch morgens bestellt werden kann). Das liefert
die Klönstuv.
11.01.2013