Zahl der Einbürgerungen im Lk Stade steigt

Im Jahr 2012 haben im Landkreis Stade 166 Menschen aus 42 Ländern die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten, davon 17 Personen aus EU-Staaten. Im Jahr 2011 sind 120 Personen eingebürgert worden. mehr...


Mobile Multilinguale Kinderbibliothek

Foto: Anping Richter
Foto: Anping Richter

Die neue Mobile Multilinguale Kinderbibliothek, soll nun in einem Köfferchen auf Reisen in andere Kitas gehen: „MuliBi mobil“. Weil sie verstehen wollten, von welchen Büchern ihre Kinder zuhause begeistert berichteten, begannen einige Mütter um Gruppenleiterin Dr. Dunja Sabra sie zu übersetzen. Die Kita-Leitung war begeistert und schaffte weitere bilinguale Bücher an. „Das Projekt ist aus dem Bedarf entstanden und eine Initiative von unten nach oben“, betont Stadtteilmutter Roxana Novak-Bax. Die Wertschätzung der Muttersprache tat nicht nur den Kindern, sondern auch den Müttern gut. „Ich bekomme heute noch eine Gänsehaut, wenn ich an die Tränen in den Augen der kurdischen Frauen denke, als sie das erste Mal die ,Kleine Raupe Nimmersatt‘ in kurdischer Sprache sahen“, berichtet Stadtteilmutter Tamara Baryschew. Kaum noch jemand kenne die kurdische Schriftform, weil es lange verboten war, diese Sprache zu lehren mehr

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MIGI - Mentoren für Migrantionskinder

Jana (14) und Linah (15) sind die Mentorinnen von Arda (10), Jasmin (9), Lawin (8) und Lorin (10). Einmal die Woche machen sie die jungen Schüler mit Migrationshintergrund in den Schulfächern Deutsch und Mathe fit, um sie auf dem Weg zu einem guten Schulabschluss zu unterstützen. Jeden Freitag treffen sich die jungen Mentorinnen Linah und Jana und die Dritte im Bunde, Rola Chamouni, mit ihren sieben Nachhilfeschülern, die alle einen Migrationshintergrund haben. Während die anderen Kinder schon lange ins Wochenende verschwunden sind, pauken die drei Mentorinnen mit den Schülern der dritten und vierten Klasse Deutsch und Mathe. Tageblatt online


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Mütter als Kinderbuch Dolmetscherinnen

Foto: Anping Richter
Foto: Anping Richter

Ein Vorzeigeprojekt in Buxtehude zur Sprachförderung von engagierten Müttern, die sowohl Deutschland als auch ihre Geburteheimat (Türkei, Syrien, Ägypten, Algerien und andere Länder ihr Zuhause nennen. Das Ziel ist der bilinguale Spracherwerb: in erster Linie Deutsch, aber auch die Sprache der Herkunftsländer der Mütter. Die Mütter wollen dazu beitragen, dass Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz als gesellschaftliche Ressource und als besondere Stärke von Menschen und Gruppen anerkannt wird. Außerdem gibt es in der Kita Rotkäppchenweg in Buxtehude das MIGI Mentoring, bei dem Teenager Mentoren von jüngeren Migrantenkindern sind. Die Mütter vom Rotkäppchenweg wurden 2012 mit dem niedersächsichen Integrationspreis ausgezeichnet......

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Ein Blick ins Elternparadies Frankreich, wo die „Rabenmutter“ kein Thema ist

Warum denn ausgerechnet die deutschen Frauen am wenigsten Kinder bekämen, nämlich 1,3 im Durchschnitt, fragte die FAZ verzweifelt den Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, Norbert Schneider. Und der wartete mit für die FAZ erstaunlichen, für EMMA aber seit Urzeiten bekannten Gründen auf: Das läge am „kulturellen Faktor“, sagte der Demografieforscher. Also weder am Finanziellen noch am Strukturellen (ob es Kinderkrippen gibt, spielt eine Rolle, aber nicht die entscheidende), sondern eben am Kulturellen.

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Internationaler Kindergarten in Ottenbeck/Stade?

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Aufgewachsen mit zwei Sprachen

Sie sind stolz auf ihre Herkunft und froh über ihre Zweisprachigkeit: Duresa Shabanaj, Sophie Völkers und Alona Martschenko (von links).

Warum Zweisprachigkeit im Alltag ein Vorteil ist: Drei Freundinnen aus Stade, Haddorf und aus Hammah erzählen LANDKREIS. In vielen Familien werden mehrere Sprachen gesprochen. Wenn die Eltern unterschiedliche Nationalitäten haben oder in ein fremdes Land emigriert sind, wachsen die Kinder mehrsprachig auf. Jugendreporter Felix Holtkamp sprach mit Jugendlichen, die zweisprachig leben, darüber, wie es sich im Alltag gestaltet und welche Vorteile es haben kann.

 

Viele Jugendliche genießen in ihrer Erziehung ein ganz besonderes Privileg. Wenn ein oder beide Elternteile aus einem anderen Land stammen, ist das Erlernen derer Muttersprache besonders einfach. In besonderen Fällen sprechen beide Elternteile verschiedene Sprachen, sodass die Jugendlichen neben Deutsch auch noch zwei weitere Fremdsprachen lernen, und das geht fast von allein. Ob in der Schule oder im Beruf - oft ist eine zweite Muttersprache ein großer Vorteil.


Um herauszufinden, wie es sich mit zwei Sprachen lebt, habe ich mich mit drei Jugendlichen getroffen: Sophie Völkers aus Stade, Alona Martschenko aus Haddorf und Duresa Shabanaj aus Hammah sind Freundinnen, mit einer zweiten Muttersprache aufgewachsen und besuchen das Vincent-Lübeck-Gymnasium in Stade.


Sophie Völkers ist 16 Jahre alt und ihre Mutter kommt aus Guatemala. Seit ihrer Geburt spricht ihre Mutter mit ihr Spanisch. Jedoch ist Deutsch bei der Erziehung nie zu kurz gekommen, denn Sophies Vater ist Deutscher, und somit ist Sophie mit beiden Sprachen aufgewachsen. Zuhause spricht Sophies Mutter oft Spanisch, geantwortet wird meist aber auf Deutsch, da es ihr leichter fällt. 2007 war sie das letzte Mal in Guatemala, dort besuchte sie ihre Familie und schaute sich das Land mal etwas genauer an. Wenn sie in Guatemala ist, fällt sie zwar nicht sofort auf, aber spätestens ihr Akzent verrät sie. Trotzdem mag sie das Land sehr. Die zweite Sprache bringt auch sonst einige Vorteile mit sich: im Spanienurlaub und auch in der Schule, zum Beispiel im Französischunterricht. Sophie ist froh, dass sie eine zweite Muttersprache spricht - und vielleicht hilft sie ihr auch später bei der Jobsuche.


Alona Martschenko ist 17 Jahre alt. Ihre Eltern kommen aus der Ukraine. Auch Alona lernte von Anfang an beide Sprachen. "Mit meinen Eltern spreche ich meistens Russisch, wenn ich ihnen jedoch etwas typisch Deutsches erklären möchte, mach' ich es auch mal auf Deutsch" sagt Alona. Ihre Familie fährt regelmäßig in die Ukraine, dort besuchen sie Familie und Freunde. Alona kann mit vielen ihrer Freunde Russisch sprechen, jedoch werden sie dabei in der Öffentlichkeit manchmal komisch angeguckt. Auch Alona kann mit ihrem Russisch in der Schule punkten, so gibt es zum Beispiel im Geschichtsunterricht die Situation, dass etwas übersetzt werden muss. Alona ist stolz auf ihre Sprache und ihr Land. Im Gespräch bestätigten mir alle drei eine ausgeprägte Gastfreundschaft.


Die Eltern von Duresa Shabanaj kommen aus dem Kosovo und somit lernte sie von Anfang an Albanisch. Die 17-Jährige spricht beide Sprachen sehr gut, denn auch zu Hause werden beide gleich viel gesprochen. Mit ihren Brüdern spricht sie meist Deutsch, mit ihren Eltern fast nur Albanisch. Duresas Familie fährt regelmäßig in den Kosovo, das letzte Mal im Sommer 2012. Duresa hat es im Lateinunterricht oft einfacher. Wegen der Gemeinsamkeiten der Sprachen kann sie die Bedeutung lateinischer Wörter oft schon erahnen. Auch Duresa ist froh, eine zweite Muttersprache zu sprechen. Dadurch habe sie vielleicht nach dem Abitur einen leichteren Einstieg ins Berufsleben, hofft sie.


Zusammenfassend kann man sagen, dass die drei Freundinnen aus Stade, Haddorf und Hammah ihre Zweisprachigkeit als vorteilhaft empfinden und stolz auf die Herkunft ihrer Eltern sind.  Stader Tageblatt 22. Februar 2013